Abschriften, Korrekturexemplare, korrigierte Druckexemplare
Johannes Brahms
- „Von ewiger Liebe“, Lied op. 43, Nr. 1 – transponierte Fassung, Abschrift von einem Kopisten mit zwei eigenhändigen Korrekturen und eigenhändiger Paraphe von Brahms
- Unbekannte, anscheinend nicht veröffentlichte Fassung. Die Wahrscheinlichkeit liegt nahe, dass es sich hier um eine spezielle Transponierung für Gustav Walter handelt, und
- „Die Mainacht“, Lied op. 43, Nr.2 – transponierte Fassung. Abschrift von einem Kopisten, mit dynamischen Einzeichnungen von Brahms. Die Wahrscheinlichkeit liegt nahe, dass es sich auch hier um eine spezielle Transponierung für Gustav Walter handelt.
Dieses Manuskript dürfte auch deshalb ein musikalisches Unikat darstellen, weil der Singstimme von fremder Hand zusätzlich - mit mehrfacher Überschreibung - der Text „Ave Maria plena...“ mit Bleistift überlegt wurde. Unbekannte, anscheinend nicht veröffentlichte Fassung.
Beide Lieder befinden sich in einem Sammelband mit weiteren Lieder-Erstdrucken in Ganzleinen mit Goldprägung „Johannes Brahms“ aus dem Nachlass von Gustav Walter. (Erworben in der Musikalienhandlung von Karl Dieter Wagner, Hamburg.) - „Barcarole“ und „Die Nonne“ op. 44, Nr. 3 und Nr. 6 in der Abschrift von Clara Schumann. Die Abschrift dürfte im Frühjahr 1860 entstanden sein, als Clara in Hamburg weilte und an den Proben des Hamburger Frauenchores teilnahm. (Aus dem Nachlass von Theodor Kirchner – Conrad Hannß)
- „Ein deutsches Requiem nach Worten der Heiligen Schrift für Soli, Chor und Orchester“ op. 45, Korrekturbogen der Partitur mit eigenhändigen Verbesserungen und Eintragungen von Brahms. Vermerk von Dr. Karl Nawratil am Kopf der ersten Seite der Korrekturbogen: „Vorliegende Partitur in Correkturbogen mit eigenhändigen Correkturen des Componisten wurde mir von Johannes Brahms persönlich zum Geschenk gemacht 1870 Dr. Nawratil“. Das Werk trägt auf der ersten Seite noch die ursprüngliche Opuszahl „48“. Erworben 1963 im Musikantiquariat Hans Schneider, Tutzing (später Katalog 100).
- „Ein deutsches Requiem“ op. 45, zwei lithographierte Chorstimmen (Sopran und Alt) der Bremer Uraufführung 1868 mit eigenhändigen Verbesserungen von Brahms. Die Stimmen gehörten wahrscheinlich den beiden Schwestern Betty und Marie Völckers, die im Hamburger Frauenchor mitsangen und entsprechend auch bei der Bremer Uraufführung mitwirkten. Von der Nachfahrin Violet Stone-Völckers 1969 erworben.
- „Schicksalslied“ op. 54, „Älterer Schluß des Schicksalsliedes“, Partitur in der Abschrift von Hermann Levi , Karlsruhe 1871
Aus dem Nachlass von Max Kalbeck 1964 im Musikantiquariat Hans Schneider, Tutzing, erworben
(Katalog 100). - „Dein blaues Auge“, Lied op. 59, Nr. 8, korrigiertes Druckexemplar (von Brahms eigenhändig nach E-Dur transponiert).
Bleistiftkorrekturen von Brahms in den Takten 6, 7, 10-12 der Singstimme, sowohl in den Noten als auch in den Vortragsbezeichnungen. Am Kopf der Partitur befindet sich die Bleistiftnotiz von Gustav Walter: „Die mit Bleistift korrigierten Noten sind von Brahms eigenhändig geschrieben. GW.“
Diese Einzelausgabe befindet sich in demselben Ganzleinen-Sammelband wie op. 43, Nr. 1 und Nr. 2. - „Warum ist das Licht gegeben“, Motette op. 74 Nr. 1, Abschrift von Julius Spengel
Aus dem Nachlass von Julius Spengel. - 3. Sinfonie op. 90, Partitur, Druck. Halbleinenband mit aufgeklebtem Original-Umschlag.
Gestochene Erstausgabe aus dem Besitz von Eusebius Mandyczewski mit dessen faksimiliertem Namenszug auf dem Vorsatz. Mandyczewski hatte die Partitur von Brahms geschenkt bekommen: „Geschenk des Componisten, Wien, 15. Juni 1884. Eusebius.“
Die Partitur weist zahlreiche Korrekturen auf, die teils von Brahms, teils von Mandyczewski stammen. Auf der inneren Umschlagseite steht von nicht identifizierbarer Hand in deutschen Schriftzügen: „Auf dem Autograph steht: seinem herzlich geliebten Hans von Bülow in treuer Freundschaft. Wien 8. Januar 1890 Johs. Brahms.“ Erworben im Wiener Antiquariatshandel 1963. - Sechs Lieder und Romanzen für Chor a capella op. 93a, Korrekturabzug zur Erstausgabe mit teilweise von der gedruckten Endfassung abweichendem Notentext. - Aus dem Nachlass Julius Spengel.
- Zigeunerlieder op. 103, Korrekturabzug der Erstausgabe mit einer handschriftlichen Korrektur von Brahms. Die Ausgabe befand sich im Besitz von Theodor Billroth und ist auf Seite 1 mit dessen Trockenstempel versehen. Erworben im Wiener Antiquariatshandel 1978.
- „Der Herbst“, Chorlied op. 104, Nr. 5, erste Fassung in a-Moll, Abschrift von William Kupfer mit Korrekturen, zum Teil mit Bleistift, von Brahms, und
- „Der Herbst“, Chorlied op. 104, Nr. 5, erste Fassung in a-Moll, Abschrift von Julius Spengel für den Hamburger Cäcilien-Verein. - Aus dem Nachlass von Julius Spengel.
- Fest- und Gedenksprüche op. 109, Abschrift der Partitur von unbekannter Hand, Der Umschlagtitel von Julius Spengel beschriftet. - Aus dem Nachlass von Julius Spengel.
- Fest- und Gedenksprüche op. 109, lithographierte Stimmen zur Uraufführung in Hamburg. - Aus dem Nachlass von Julius Spengel.
- Drei Motetten op. 110, lithographierte Stimmen zur Uraufführung durch den Cäcilien-Verein unter Leitung von Julius Spengel in Hamburg. - Aus dem Nachlass von Julius Spengel.
- Robert Schumann, Klavierquartett op. 47, Arrangement für Klavier zu vier Händen bearbeitet von Johannes Brahms.
Signierte Stichvorlage mit zahlreichen Korrekturen von Brahms. Notiz von Brahms auf der Titelseite: „Bitte um Zusendung der Korrektur. Brahms.“ Diese Notiz war stark durchgestrichen, konnte von Kurt Hofmann wieder lesbar gemacht werden. - Korrekturabzug zur Ausgabe im Verlag von Friedrich Wilhelm Arnold in Elberfeld mit zahlreichen Korrekturen und Änderungen von Brahms für die Ausgabe 1887 bei dem Verlag von Adolph Fürstner in Berlin.
Erworben im Musikantiquariat Hans Schneider, Tutzing, 1970. - „Mir lächelt kein Frühling“, Kanon für vier gemischte Stimmen WoO 25, Abschrift von Theodor Kirchner. Auf den leer gebliebenen Systemen und auf der Rückseite befinden sich Skizzen von Kirchner.
Aus dem Nachlass von Theodor Kirchner - Conrad Hannß.
Johann Sebastian Bach
- Abschrift der Fuge Nr. 4 aus dem Wohltemperierten Klavier Teil 1 von Otto Cossel (mit Fingersätzen, aus Brahms’ Studienzeit bei Cossel).
Aus dem Nachlass von Otto Cossel von dessen Nachfahrin Hedwig Feldmann erhalten.
Hermann Grädener
- 2. Klavierkonzert B-Dur, Manuskript der Partitur
Franz von Holstein
- „Bei stiller Nacht“ aus Friedrich Spees „Trutz Nachtigall“ von 1649
Joseph Joachim
- Ouvertüre zu „Heinrich IV.“ nach Shakespeare op. 7, Partitur im Leinenband der Zeit, eigenhändiger Namenszug auf dem Vorsatz, am Schluss des Werkes eigenhändig datiert: „Berlin im Juli 1854“. Die Abschrift enthält zahlreiche Korrekturen, die letzte Seite (Seite 125) ist gänzlich autograph von Joachim geschrieben. Von Brahms’ Hand stammen Verbesserungen in Rot- und Blaustift. Die Abschrift ließ Joachim für Robert Schumann anfertigen und sandte sie ihm nach Endenich. Nach dessen Tod nahm Joachim die Handschrift wieder an sich.
- „Feierlicher Marsch“ für Bläserchor, Abschrift von W. Hellmich
- „Schottische Melodie“ für Violine solo, Abschrift von Walter Schulz 1916
- Alles aus dem Teil-Nachlass von Joseph Joachim bei Hans Rahner, teils geschenkt bekommen, teils gekauft.
weitere Partiturabschriften aus Brahms’ Nachlass
- Andrea Gabrieli, Abschrift eines Choralsatzes mit Korrekturen von Brahms.
Aus dem Nachlass von Julius Spengel. - Wolfgang Amadeus Mozart, Klavierkonzert c-Moll KV 491 in einer Partitur-Abschrift des frühen 19. Jahrhunderts aus dem Besitz von Carl Georg Peter Grädener. Mit Besitzvermerk von Brahms. Erworben 1977 in der Musikabteilung des Hamburger Bücherkabinetts.
- Michael Praetorius, Altdeutsches Marienlied, Abschrift, mit eigenhändigem Besitzvermerk von Brahms. Aus dem Nachlass von Julius Spengel.
- Carl Maria von Weber, „Preziosa“, Partiturabschrift mit Notizen von Brahms.